25-jähriges Jubiläum feierte der Hospizverein im Pfaffenwinkel im vorigen Jahr. Hospizbegleiterinnen der ersten Stunde waren drei Frauen, die nun aufgehört haben und die bei der Mitgliederversammlung im Prälatensaal des Klosters Polling mit herzlichen Dankesworten, Geschenken und viel Beifall verabschiedet wurden. Seit 1992 aktiv mit dabei war Erna Jung, seit 1994 Herlinde Heger und Irene Hißen (alle aus Murnau). Hospizvereinsvorsitzende Renate Dodell bezeichnete die drei Frauen als „Pioniere der Hospizarbeit“, deren ehrenamtliches Engagement nicht hoch genug gewürdigt werden könne. Erna Jung gab sich bescheiden: „Ich hab’s gerne gemacht und mit Herzblut.“
Bei seiner ambulanten Arbeit kann der Hospizverein im Pfaffenwinkel auf mittlerweile 165 Frauen und Männer zählen, die im vorigen Jahr bei der Begleitung todkranker Menschen in Familien, Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen ehrenamtlich 10.359 Stunden leisteten, davon auch 4.321 Stunden im stationären Hospiz in Polling. Kirchensteiner und ihr Team von Koordinatorinnen (sieben Frauen, die sich fünf Stellen teilen) hatten 2017 insgesamt 1.073 hospizliche Anfragen, 598 Frauen und Männer wurden ambulant begleitet. 112 Patienten wurden ins stationäre Hospiz aufgenommen, wo die Hälfte von ihnen innerhalb von 18 Tagen verstarb. Laut Hospizleiter Karlheinz Gaisbauer beträgt die Verweildauer im Schnitt 31 Tage. Gaisbauer berichtete auch von Neuerungen – von Musik- und Atemtherapie und vom Klinikclown „Zausl“, dessen wöchentlicher Besuch bei Patienten, deren Angehörigen und auch bei den Mitarbeitern sehr gut ankomme.
Neues gibt es auch auf baulicher Seite: Der ambulante Dienst des Hospizvereins verlegt seinen Sitz von Bernried ins Kloster Polling und zieht in den ersten Stock des Klosters ein. Dafür ziehen Hospizleitung und Hospizverwaltung sowie ein grösserer Veranstaltungsraum in den Westflügel des ersten Stockes um. Fertig ist dort bereits ein zweites Appartement, in dem Angehörige von Patienten übernachten können. Der gesamte Umbau soll bis zum Herbst abgeschlossen sein, dann können Mitglieder und die Öffentlichkeit alles beim „Tag der offenen Tür“ am ersten Advent anschauen.
Alle Investitionen, die dafür notwendig sind, seien sinnvoll und notwendig. Und durch den Umbau werde das Kloster Polling noch mehr „das soziale Zentrum im Pfaffenwinkel“.
Text und Bilder: Monika Brandmaier