Dießen.- Gemeinsam das Jahr weihnachtlich ausklingen lassen, diese Tradition zelebrieren der Kath. Frauenbund und der Mechtildisverein in Diessen schon seit einigen Jahren. Im weihnachtlich dekorierten Traidtcasten fanden sich vergangenen Samstag gut 120 Damen beider Vereine und ein paar männliche Gäste ein, um in feierlicher Stimmung Weihnachten zu feiern. Traditionell spendeten die anwesenden Besucher wieder für einen wohltätigen Zweck. 1500 Euro kamen in diesem Jahr für die Erweiterung des Hospizes und das geplante Kinderhospiz in Polling zusammen, die direkt vor Ort an die Vorsitzende des Hospizvereins Pfaffenwinkel in Polling, die ehemalige Landtagsabgeordnete Renate Dodell, überreicht werden konnten.
Vorstandssprecherin Sandra Perzul freute sich bei ihrer Begrüßung über den voll besetzten Saal im Traidtcasten, in dem sich Mitgliedsfrauen vom Frauenbund- und Mechtildisverein, Pfarrer Josef Kirchenstensteiner und Pfarrer Hans Schneider, Bürgermeister Herbert Kirsch und einige Gäste zum Abschluss des Jahres noch einmal zur Unterhaltung, zum Austausch und zu weihnachtlicher Freude eingefunden hatten. Die Tische waren liebevoll weihnachtlich dekoriert, Teller mit Stollen, Lebkuchen und selbstgebackenen Plätzchen warteten auf die Besucher.
Die musikalische Umrahmung des Nachmittags übernahm der Frauenchor, der seit über zehn Jahren die beiden Vereine bei festlichen Anlässen begleitet und musikalisch vertritt. Mit weihnachtlichen Liedern sorgten die Sängerinnen und ihr Musiker Werner Forstner an der Zither für adventliche Stimmung bei den Gästen.
Pfarrer Josef Kirchensteiner betonte, wie wichtig in der heutigen Zeit der Glaube an Gott sei. Gerade in dunklen und tristen Stunden, wenn man sich allein fühle, sei der Glaube ein wichtiger Halt. Bürgermeister Herbert Kirsch, der in diesem Jahr zum letzten Mal als Bürgermeister das weihnachtliche Grußwort sprach, dankte den beiden Vereinen für ihr ehrenamtliches Engagement im Ort und wünschte allen Anwesenden, wie auch Pfarrer Kirchensteiner zuvor schon, ein friedvolles und gesegnetes Weihnachtsfest. Er berichtete aus seinem kürzlich stattgefundenen Urlaub, bei dem er in verschiedenen Regionen Indiens, wie beispielsweise Kalkutta, auch Menschen getroffen habe, die unter deutlich schlechteren Bedingungen leben. „Wir müssen dankbar sein, dass es uns hier so gut geht, dass wir gesund sind und in Frieden leben können“, fügte der Bürgermeister hinzu. Auch der heilige Nikolaus hatte es sich in diesem Jahr wieder nicht nehmen lassen und die Mitglieder zusammen mit zwei Engelchen besucht. Er freute sich, wie engagiert die beiden Vereine in der Gemeinde sind und lieferte einen kurzen Überblick über die Aktivitäten in den vergangenen Monaten. „Frauen können viel bewegen, vielleicht auch bei der anstehenden Bürgermeisterwahl im März“, fügte der Nikolaus lächelnd hinzu.
An andere denken, denen es nicht so gut gehe wie einem selbst, das sei dem Frauenbund und dem Mechtildisverein in Dießen immer ein großes Anliegen, betonte Sandra Perzul. Daher haben sich die beiden Vereine in diesem Jahr für eine Spende an den Hospizverein Pfaffenwinkel e.V. in Polling entschieden. Seit 1992 macht es sich dieser Verein in der Region zur Aufgabe, Menschen bis zu ihrem letzten Augenblick unter Wahrung der Menschenwürde, mit größtmöglicher Selbstbestimmung, Lebensqualität und Linderung von Krankheitssymptomen zu begleiten. Mittlerweile agieren dort gut 1.100 Mitglieder, davon rund 180 ehrenamtliche, aktive Hospizbegleiter und mehr als 40 hauptamtliche Mitarbeiter. Die haupt- und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer betreuen und begleiten sowohl ambulant zu Hause, in Altenheimen, Krankenhäusern als auch stationär im Hospiz Pfaffenwinkel im Kloster Polling schwer kranke und sterbende Menschen und ihre Angehörigen.
Seit vielen Jahren engagiert sich hier die ehemalige Abgeordnete des Bayerischen Landtags Renate Dodell als Vorsitzende. Gemeinsam mit ihrem Schatzmeister Wolfgang Kastl und dessen Frau war Dodell auch am Samstag bei der Weihnachtsfeier zu Gast. Sie berichtete über die aktuellen Planungen des Vereins, an das Kloster anzubauen und dort die künftig 14 Betten des Hospizes und ein teilstationäres Kinderhospiz mit 8 Betten unterzubringen In den vergangenen Jahren seien die Anfragen nach Betten im Hospiz aus dem Zuständigkeitsbereich – den Landkreisen Weilheim-Schongau, Bad Tölz-Wolfratshausen und Garmisch-Partenkirchen sowie den südlichen Teilen der Landkreise Starnberg und Landsberg – ständig angestiegen. Die „Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München“ soll später das teilstationäre Kinderhospiz betreiben.
In diesem Kinderhospiz geht es vor allem um die Alltagsentlastung für Familien mit schwerkranken Kindern. Die Kinder können z.B. 1-2 Tage in der Woche oder ein Wochenende im Monat nach Polling kommen, damit die Eltern einmal durchschnaufen oder auch durchschlafen können. Dort werden sie gut betreut und erhalten auch die notwendigen Therapien. Die notwendigen Planungen und Gespräche mit Krankenkassen, Architekt, Landedenkmalamt usw. finden laut Dodell derzeit statt. Dass die Mitglieder des Frauenbundes und des Mechtildisvereins ein großes Herz haben und das ganze Jahr über an soziale und karitative Einrichtungen spenden, ist bekannt. Auch am vergangenen Samstag zeigten die Besucher große Anteilnahme und so konnte am Ende des Nachmittags die stolze Summe von 1500 Euro an die Vertreter des Hospizvereins Pfaffenwinkel überreicht werden.
Mit weihnachtlichen Liedern und einer humorvollen Weihnachtsgeschichte, vorgetragen von Diana Linke, klang der Nachmittag stimmungsvoll aus.
Text: Sandra Perzul
Fotos: Renate Dodell