„Heilsames Singen“ beflügelt die Seele und hilft dem Hospizverein
Shalom, Salam Aleikum und Halleluhja
„Ich kann nicht singen“ stimmt nicht. Und gilt in diesem Fall auch nicht. Es sei nicht wichtig, ob es „schön“ oder „richtig“ klingt, sagen die Liedautoren Susanne Mössinger und Klaus Nagel. Hauptsache, man sei mit dem Herzen dabei und lege all das ins Singen hinein, was gerade zu spüren ist. Und ehe man sich versieht, klappt’s mit dem Singen – erst noch etwas zögerlich, dann aber immer besser. Die Melodien sind einfach und einprägsam, die Texte kurz. Und nach ein bisschen Üben gehen einem auch „Shalom“ und „Salam Aleikum“ als musikalischer Friedensgruß auf Hebräisch und Arabisch oder ein Mantra aus Südafrika problemlos über die Lippen. Und den Refrain von Leonhard Cohens „Halleluhja“ kennt sowieso fast jeder. Spätestens jetzt ist die Unsicherheit verflogen.
In erster Linie waren es eigene, meist deutschsprachige Mantras und Chants, die Susanne Mössinger und Klaus Nagel bei der Benefizveranstaltung „Heilsames Singen, das die Seele beflügelt“ im Prälatensaal des Pollinger Klosters zusammen mit rund 80 Besuchern sangen und auf der Gitarre begleiteten. Mit ihren Liedern wollen die beiden Kraft geben, Mut machen, Lebensfreude schaffen, und sie sind so einfach, dass man gleich mitsingen kann. Was in der Gemeinschaft gar nicht so schwer ist. Manche der Lieder griffen den Hospizgedanken auf und machten nachdenklich, andere wiederum waren beschwingt und animierten zum rhythmischen Mitklatschen. „Zuhören ist wunderbar, aber selbst singen berührt viel mehr“, sagt Klaus Nagel. Was manchem der Teilnehmer auch anzusehen war. Doch Nachdenklichkeit ist schnell verflogen. Weiter geht’s: „Wir singen miteinander hier, die Freude klingt in dir und mir…“.
Seit mehr als zehn Jahren singen Susanne Mössinger und Klaus Nagel mit Menschen in Singkreisen, Konzerten und Seminaren, auf der Straße, in Kirchen, Altenheimen, Kindergärten und Schulen. Die beiden sind Mitglied und zertifizierte Singleiter des Vereins „Singende Krankenhäuser“. Ihre Lieder haben einen ganz eigenen Stil und wollen die Teilnehmer „im Herzen erreichen“, wie die beiden betonen. In der Reihe „Künstler fürs Hospiz Pfaffenwinkel“ hatte Hospizbegleiterin Gisela Jäckle das „heilsame Singen“ initiiert und organisiert. Hospizvereinskoordinatorin Alexandra Meyer bedankte sich bei ihr und bei Mössinger/Nagel mit kleinen Schokoherzen und überreichte zudem ein Rosenstöckchen.
Der Eintritt für Besucher war frei, stattdessen wurde um Spenden für die Arbeit des Hospizvereins gebeten. Gut 450 Euro kamen am Ende zusammen, wofür der Hospizverein im Pfaffenwinkel ein ganz herzliches „Dankeschön“ sagt.
Text/Fotos: Monika Brandmaier