Weilheim – Die Patenschaft zwischen der Stadt Weilheim und dem gleichnamigen Minenjagdboot besteht schon seit 1959. Die Verbindung ist mit den Jahren immer fester geworden. Seit 2001 ist es gute Tradition, dass eine Abordnung der Besatzung auf freiwilliger Basis vier Tage auf dem Weihnachtsmarkt Glühwein und Boots-Accessoires verkauft.
Der Erlös, auch das ist Tradition, wird karitativ tätigen Vereinen gespendet. Heuer wurden die blauen Uniformen zwei Tage vermisst, doch am Samstag und Sonntag zeigten die Marinesoldaten zu viert symbolisch Flagge. Beim Spendenertrag von insgesamt 3 162 Euro hatten zwar die Vertreter der Marinekameradschaft kräftig mitgeholfen, aber dass die Abordnung überhaupt kam, war für die Crew Herzens- und Ehrensache, wie Kapitänleutnant Martin Klaus bei der Spendenübergabe im Gasthof „Neuner“ betonte.
„Unser letzter Einsatz hat Spuren hinterlassen. Es waren drei tolle Monate, auf die wir stolz sind, aber es war dennoch sehr anstrengend. Wir sind gekommen, weil die Patenschaft der Besatzung und mir sehr wichtig ist. Es ist ein herzliches Verhältnis, zu dem wir alle stehen“, erklärte Klaus. Für ihn war es der letzte Besuch in der Kreisstadt, da er nach zwei Jahren auf der Brücke in das Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Potsdam wechselt.
Hintergrund der kleinen Abordnung und verkürzten Besuchszeit in Weilheim: Das Minenjagdboot nahm seit Anfang September an Manövern der Nato-Einsatzflottille in der Nord- und Ostsee teil und lief erst am 7. Dezember, 9 Uhr, wieder in Kiel ein. Knapp vier Stunden später saß das vierköpfige Freiwilligen-Kontingent im Zug nach Weilheim und kehrte am Montag nach Kiel zurück. Der Reinerlös wurde zu gleichen Teilen zwischen Hospizverein und Integrativem Kinderhaus Polling geteilt. Dort fließt der Zuschuss in die Anlage eines neuen Kindergartens ein.
Text und Bild Georg Müller