„Demenz“ als zentrales Thema
Dreimal jährlich lädt der Hospizverein im Pfaffenwinkel seine ehrenamtlichen Hospizbegleiter zu einem Hospiztag ein, eine dieser Fortbildungen dauert – wie die jüngste – den ganzen Tag. Dabei werden jeweils verschiedene Aspekte eines ausgewählten Themas ausführlich beleuchtet. Heuer ging es um die Begleitung demenzkranker Menschen.
„Demenzkranke Menschen sterben zwar nicht anders, aber sie brauchen eine andere Art der Begleitung“, sagt Dr. Dr. Martina Kojer, Palliativmedizinerin und Ehrenvorsitzende der Fachgesellschaft für palliative Geriatrie. Wie so eine Begleitung aussehen kann, zeigte beim Hospiztag Martin Proske auf. Der Demenzberater und Humortherapeut hat 16 Jahre praktische Erfahrung in der Betreuung hochbetagter demenzkranker Menschen, bei der auch der Humor nicht zu kurz kommt. Er berät Altenheime und Pflegeeinrichtungen und hat einen „Demenz-Pfad“ mit zehn Stationen entwickelt, der es gesunden Menschen wie den Hospizbegleitern ermöglichen soll, sich zumindest ansatzweise in die Herausforderungen einzufühlen, denen Menschen mit Demenz täglich ausgesetzt sind. Seine Erfahrungen hat er praxisnah sowie greif- und gut anwendbar auch in einem „Demenz-Knigge“ niedergeschrieben, der beim Hospiztag guten Absatz fand.
Menschen mit einer fortgeschrittenen dementiellen Erkrankung gehören ausdrücklich zum Kreis jener Kranken, die vom Hospizverein im Pfaffenwinkel ehrenamtlich und auch professionell begleitet werden. Die besonderen Herausforderungen, denen sie sich dabei gegenübersehen, machte der Referent in seinem Vortrag deutlich. Den Ängsten in der Begegnung mit „herausforderndem Verhalten“ stellte er gegenüber, wie sehr Menschen die an Demenz erkrankt sind, von der mitfühlenden Haltung und dem Angebot der Hospizbegleitung profitieren. Markus Proske verwies in diesem Zusammenhang auch immer wieder auf den „heilenden“ Charakter menschlicher Beziehungen. Und trotz des ernsten Themas wurde dabei viel gelacht, war doch „Humor in der Pflege“ ein Teilaspekt.
Knapp 100 ehrenamtliche Hospizbegleiter/-innen nahmen an dem Hospiztag teil, für den Weilheims Stadtpfarrer Engelbert Birkle das „Haus der Begegnung“ an der Römerstraße in Weilheim unentgeltlich zur Verfügung gestellt und Weilheims Bürgermeister Markus Loth die Kosten für das Mittagessen übernommen hat. Mit einem herzlichen „Vergelt’s Gott“ dankten dafür beiden namens des Hospizvereins im Pfaffenwinkel Koordinatorin Alexandra Meyer und Geschäftsführer Steffen Röger.
Text: Monika Brandmaier/Foto: Hospizverein