Tag der offenen Tür abgesagt

Der „Tag der offenen Tür“ am 1. Adventsonntag ist beim Hospizverein im Pfaffenwinkel fester Bestandteil des Jahresprogramms. Corona jedoch macht heuer einen Strich durch die Rechnung und zwingt dazu, den für 29. November geplanten „Tag der offenen Tür“ abzusagen. Persönliche Gespräche mit Vorstandsmitgliedern und Mitarbeiter/innen sind deshalb leider nicht möglich. Wer trotzdem etwas über die ambulante Arbeit des Hospizvereins und das stationäre Hospiz in Polling erfahren möchte, findet umfassende Informationen im Internet unter www.hospiz-pfaffenwinkel.de
Zudem ist der Hospizverein im Pfaffenwinkel mit Texten, Bildern und Videos auf Facebook und Instagram vertreten.

Text: Monika Brandmaier

 

Mitglieder stimmen schriftlich ab statt Mitgliederversammlung

Die für Anfang November geplante Mitgliederversammlung konnte wegen des Corona-Virus nicht stattfinden.

So erhielten die knapp 1140 Mitglieder des Hospizvereins alle berichte schriftlich. Zunächst im Frühjahr den Bericht des Vorstand, des ambulanten Dienstes und der Station für das Jahr 2019.

Im Herbst folgten dann die Berichte zur Bilanz und die der Rechnungsprüfer.

Die Mitglieder bekamen des Haushaltsplan für das Jahr 2020 und den Vorschlag zur Entlastung der Vorstandschaft.

Weit über 800 Mitglieder (mehr als 2/3) stimmten schriftlich sowohl dem Haushaltsplan zu und erteilten dem Vorstand auch die Entlastung.

Dafür ein herzliches Dankeschön!

Wir hoffen auf ein persönliches Wiedersehen im nächsten Jahr und hoffen, dass alle gesund bleiben!

Text: Renate Dodell

Frauenbund Eberfing bastelt- Erlös für Hospiz

Der Katholische Frauenbund Eberfing mit seiner Vorsitzenden Elisabeth Pölt bastelt wunderschöne Sterne und Engerl für Weihnachten. Die Hälfte des Erlöses wird zur Kirchenrenovierung verwendet, die andere Hälfte geht an den Hospizverein im Pfaffenwinkel!!! Ein herzliches Vergelt‘s Gott!!
Da der Verkauf über Weihnachtsmärkte heuer schwierig ist, könnt ihr die kleinen Kunstwerke (Stern 4 €, Engel 3 €) über Mail manfred.poelt@t-online.de erwerben.

Socken helfen dem Hospizverein

Not macht erfinderisch. In diesem Fall ist es die Spendennot, die dem Hospizverein im Pfaffenwinkel in Zeiten von Corona zu schaffen macht. Weil Benefizveranstaltungen, die zu normalen Zeiten regelmäßig dem Verein helfen, seit Monaten nicht mehr möglich sind und dadurch dringend benötigtes Geld fehlt, hatte Vorsitzende Renate Dodell die zündende Idee für eine besondere Aktion: Wer dem Hospizverein 50 Euro spendet, bekommt von ihr persönlich als Dreingabe ein Paar handgestrickte Socken geschenkt. Und da ist jedes Paar ein Unikat.
Handarbeit ist ein Hobby der engagierten Hospizvereinsvorsitzenden. Besonderen Spaß macht ihr das Stricken von Socken, das sie einst von ihrer Großmutter gelernt hat und längst perfekt beherrscht. Während des ersten Corona-Lockdowns, den Sommer über und während einer Reha nach einer Knie-OP hat sie mehr als 60 Paar Socken aus bester, zum Teil handgefärbter Sockenwolle in verschiedensten Größen, Farben und zum Teil komplizierten Mustern gestrickt, die alle in ihre Spendenaktion einfließen. Lediglich auf Facebook und Instagram angekündigt, kamen bei der Aktion bislang über 2100 Euro für den Hospizverein zusammen, Spenden gingen aus ganz Deutschland ein und sogar bis aus Frankreich. Und eines freut Renate Dodell besonders: „Viele Spender haben dem Hospizverein mehr als 50 Euro überwiesen.“
Aktuell sind noch 13 Paar Socken zu haben, die meisten in den Größen 37 bis 39 und eines in 40, größere Größen sind leider schon vergriffen, Neubestellungen derzeit aber nicht möglich. Wer die Spendenaktion für den Hospizverein im Pfaffenwinkel unterstützen und sich noch ein Paar Socken sichern möchte, kann sich per Mail unter renate.dodell@t-online.de melden.

Text/Foto: Monika Brandmaier

Solidarität bis zuletzt – Infostände zum Welthospiztag in Weilheim und Schongau

Seit 2005 wird am zweiten Samstag im Oktober der Welt-Hospiztag begangen. Mit diesem Tag soll auf die Themen „Sterben und Tod“ aufmerksam gemacht und versucht werden, sie noch mehr in die Öffentlichkeit zu tragen. Der Hospizverein im Pfaffenwinkel ist dazu am kommenden Samstag, 10. Oktober, von 9 bis 13 Uhr auf dem Marienplatz in Weilheim und auf dem Marienplatz in Schongau mit Infoständen vertreten. Hauptamtliche Koordinatorinnen und ehrenamtliche Hospizbegleiter werden dort unter dem Motto „Solidarität – bis zuletzt“ interessierte Besucher über die ambulante und stationäre Hospizarbeit im Pfaffenwinkel informieren. Als weitere Aktionen zum Welt-Hospiztag sind „Letzte Hilfe“-Kurse in Penzberg am Freitag, 30. Oktober, in Starnberg am 12. November und in Weilheim am 26. November geplant.

Am Welt-Hospiztag soll aber auch auf die schwierige Situation pflegender Angehöriger hingewiesen werden und nicht zuletzt auf das Engagement so vieler ehrenamtlicher Menschen, die für diese Aufgabe Zeit und vor allem Herz schenken. Die gesamte Hospizarbeit ist aus einer bürgerschaftlichen Bewegung entstanden und auch heute noch ist das Ehrenamt die tragende Säule der Hospizarbeit.

In den letzten Jahren hat sich der Hospizgedanke und das Wissen um Palliative Care immer mehr verbreitet. Dennoch gibt es in der Auseinandersetzung mit Sterben und Tod noch viel zu tun, und auch in diesem Bereich gilt es immer wieder, sich mit neuen Herausforderungen und Fragestellungen auseinanderzusetzen. An dieser Stelle sei auf die vielseitigen Probleme rund um Corona oder auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts in Bezug auf den §217 StGB (geschäftsmäßige Förderung der Selbsttötung) verwiesen.

Nach ihrem Wunsch-Sterbeort gefragt, geben die meisten Menschen an, zu Hause sterben zu wollen. Allerdings zeigen Statistiken, dass die Realität anders aussieht, dass nämlich die meisten Menschen in Deutschland in Institutionen sterben, gut die Hälfte in Krankenhäusern, fast 40 Prozent in Pflegeheimen. Im zeitlichen Trend kann eine deutliche Sterbeortverlagerung weg vom häuslichen Umfeld sowie Krankenhaus hin zu Alten- oder Pflegeheimen, aber auch zu Palliativstationen beobachtet werden. Eine Aufnahme in einem Hospiz ist nur unter bestimmten medizinischen Kriterien und mit ärztlicher Bescheinigung möglich. Nur ein sehr kleiner Prozentsatz, nämlich drei Prozent, verstirbt in einem Hospiz.

Andererseits ist es aber durchaus so, dass die meisten Pflegebedürftigen von ihren Angehörigen gepflegt werden. Die Mär der leichtfertigen Angehörigen, die ihre pflegebedürftigen Angehörigen heutzutage gedankenlos in ein Heim „abschieben“, entspricht nicht den Tatsachen. Im Jahr 2017 wurden von den 3,4 Millionen Pflegebedürftigen 76 Prozent zu Hause versorgt, nur 24 Prozent in einem Pflegeheim. Dies wird in der Öffentlichkeit häufig gar nicht in dieser Größenordnung wahrgenommen.

Wie kommt es aber, dass die meisten Menschen dann doch in einer eigentlich gar nicht gewünschten Einrichtung versterben? Meines Erachtens zeigen sich hier zwei Faktoren: zum einen spiegelt sich hier die in der Gesellschaft verbreitete Unsicherheit dem Thema „Sterben und Tod“. Einen Angehörigen zu Hause sterben zu lassen, erfüllt viele pflegende Angehörige mit Zweifeln und Ängsten. Hinzu kommt aber auch, dass eine häusliche Pflegesituation alles andere als einfach ist und dass, wer eine solche noch nicht schon selbst miterlebt hat, sich das Ausmaß der erlebten Belastungen kaum vorzustellen vermag. Pflegende Angehörige sind dergleichen in vielerlei Hinsicht ausgesetzt. Nicht allein die körperliche und psychische Anstrengung macht ihnen zu schaffen. Untersuchen zeigen, dass vor allem das ständige Angebundensein den größten Belastungsfaktor darstellt.

Je nach Rahmenbedingungen und persönlichen Faktoren ist möglicherweise irgendwann der Punkt erreicht, an dem die Pflege zu Hause nicht mehr zu bewerkstelligen ist. Eine Verlegung in ein Pflegeheim oder ein Krankenhaus ist dann der richtige und verantwortungsbewusste Schritt. Manchmal aber braucht es, um diesen Punkt zu erkennen und sich von den eigenen Verantwortungs- und Schuldgefühlen zu distanzieren, Hilfe von außen.

Anliegen des Hospizvereins ist es, bei all diesen Fragen und Problemen beratend, unterstützend und entlastend tätig zu sein, Ängste und Zweifel zu thematisieren und bestenfalls zu nehmen. Die hauptamtlichen Koordinator/-innen lernen in einem Erstbesuch den Betroffenen und möglichst  auch seine Angehörigen kennen und machen sich ein Bild von der Situation. Gemeinsam kann überlegt werden, welche weiteren Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten sinnvoll sein könnten.

Durch das Engagement der ca. 160 im Hospizverein Pfaffenwinkel tätigen ehrenamtlichen Hospizbegleiter/-innen besteht beispielsweise die Möglichkeit, pflegenden Angehörigen stundenweise Entlastung in Form von „Auszeiten“ zu verschaffen. Diese können für Angehörige sehr wohltuend sein und helfen, Ressourcen zu erhalten und Kräfte zu schonen. Für den kranken Menschen kann es paradoxerweise hilfreich sein, mit Außenstehenden über eigene Sorgen und Ängste zu reden, da die eigenen Angehörigen häufig nicht belastet werden sollen.

Der Hospizverein begleitet Menschen aber auch im Pflegeheim oder Krankenhaus. Vor dem Hintergrund, dass die wenigsten Menschen ihr Lebensende an diesen Orten verbringen wollen, gilt es umso mehr, in guter Zusammenarbeit mit diesen Institutionen hier tätig zu werden. Bilder und Berichte von überforderten und gestressten Pflegekräften, von denen niemand Zeit hat, spuken durch die Köpfe. Die Rahmenbedingungen, nicht nur vor dem Hintergrund steigender Zahlen hochaltriger und pflegebedürftiger Menschen zu verbessern, sollte höchste gesellschaftliche und politische Aufgabe sein. Durch den Einsatz eines Hospizbegleiters kann dies im Kleinen begonnen werden. Der Hospizverein hat mit den meisten Einrichtungen in seinem Einzugsgebiet Kooperationsvereinbarungen. Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass die große Mehrheit der Menschen in Institutionen ihren Lebensweg beenden, ist es dem Hospizverein ein besonderes Anliegen, gerade auch in diesem Bereich präsent und aktiv zu sein.

Britta Patzke
Stellvertretende Leitende Koordinatorin
Hospizverein im Pfaffenwinkel

 

Schirmherr Dieter Fischer spendet großen Gemüsekorb

Eine große Kiste voll köstliches Gemüse brachte unser Schirmherr, Schauspieler Dieter Fischer, in die Küche unseres Hospizes in Polling. Er hatte zu Anfang der Corona-Zeit einen ca. 100 Quadratmeter großen Gemüsegarten angelegt und jetzt geerntet. Unsere Gäste im Hospiz dürfen sich auf das frische Gemüse – gut zubereitet von unseren Hauswirtschafterinnen – freuen. Wir sagen ein herzliches Vergelt‘s Gott!!!

Begleitung in Corona-Zeiten

Hospizarbeit in Zeiten von Corona – Wir sind wieder für sie da.

Zu erleben, wie der eigene Vater, die eigene Mutter, der Partner, ein Freund oder das eigene Kind im Sterben liegt tut sehr weh, bringt Trauer und Schmerz. Ganz wichtig in dieser sehr belastenden Zeit ist es, den geliebten Menschen zu begleiten, Dinge, die noch im Raum stehen zu besprechen, da zu sein, nah zu sein, die Hand zu halten. Nicht dabei sein können, nicht den letzten Weg am Ende eines Lebens zu begleiten, nicht am Bett sitzen zu können, gemeinsam zu weinen und noch einmal zu lächeln, lässt einen inneren Schmerz entstehen, der sich fest in der Seele verankert. Was fehlt ist der Austausch in Worten, ein Händedruck, streicheln, die Nähe meines geliebten Gegenübers zu spüren. Es fehlt das Dasein. Der Sterbende stirbt einsam. Er tritt seinen letzten Weg alleine an.

Die Corona-Pandemie lässt keine Nähe zu, sie verordnet eine große Distanz zwischen einsam, allein Sterbenden und völlig Verzweifelten Angehörigen, denen ein Abschied nehmen nicht möglich ist. Eine Situation die selbst eine Beerdigung zu einer einsamen Feier werden lässt.

Auch Hospizbegleitern wurde die Begleitung von sterbenden Menschen, zur eigenen Sicherheit vollständig untersagt, denn auch sie gehören meistens der Risikogruppe an. Auch haben viele Familien Angst, dass bei Besuchen von außen, dass eigene Ansteckungsrisiko steigt. In diesen unsicheren Zeiten kann und konnte niemand eine verlässliche Aussage treffen um nicht die Menschen die wir begleiten und deren Angehörige zu gefährden und auch die Gesundheit unserer ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter in Gefahr zu bringen. Für viele Mitarbeiter war das ganz schwer auszuhalten, gerade in solchen Situationen sind wir immer für die Menschen die unsere Hilfe gebraucht haben da gewesen. Corona macht alles anders – auch finanziell sehen wir schwierigere Zeiten auf uns zukommen. Da keine Begleitungen mehr möglich waren, fallen Spenden und Förderungen geringer aus.

Von behördlicher Seite war eine Sterbebegleitung zwar genehmigt, aber für die Altenheime und Krankenhäuser gab es ein Betretungsverbot, welches auch von uns eingehalten werden musste.

Wir sind froh, dass es gelungen ist die Situation so weit in den Griff zu bekommen, dass mit den Lockerungen auch wir wieder für die Menschen da sein können. Nähe ist gerade in der Begleitung von Menschen im Sterbeprozess durch nichts zu ersetzen. Handy, Tabletts, Laptops usw. sind besser als nichts aber können ein Gegenüber nicht ersetzten. Für Trauernde ist es von großer Wichtigkeit, Abschiedsrituale wie beten, singen und über das Leben des Verstorbenen bei einer Beerdigung reden zu können, endlich wieder gemeinsam begehen zu können. Durch die Corona-Pandemie und all ihren Einschränkungen in der Begleitung von Sterbenden und Trauernden, wird der Hospizverein mit all seinen Mitarbeitern noch stärker angefragt und gefordert werden.

Wir sind wieder für sie da.

Steffen Röger, Diakon

Geschäftsführer Hospizverein im Pfaffenwinkel e.V.

Zwei unserer Hospizbegleiterinnen mit Ehrenzeichen des Ministerpräsidenten ausgezeichnet

Ingrid Arnthoff und Christa Maria Edtmaier haben das Ehrenzeichen des Ministerpräsidenten für ihre lange Tätigkeit erhalten.

Wir gratulieren von Herzen und sind sehr stolz auf euch!

Bericht des Kreisboten

Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für langjährige Hospizbegleiterinnen