Seit Dezember 2017 verstärkt Alexandra Meyer das Team des amublanten Hospiz-und Palliativdienstes in Bernried. Die gebürtige Oberpfälzerin kam 1991 nach Benediktbeuern zum Studium der Sozialpädagogik und war von 1995 bis 2006 in verschiedenen Einrichtungen und Diensten der Sozialpsychiatrie tätig, vom Heim über einen Sozialpsychatrischen Dienst bis zu Angeboten im betreuten Wohnen. Berufsbegleitend studierte sie Gesundheitswissenschaften an der Universität Bielefeld und machte dort ihren Master. Die dreifache Mutter, die sich mit ihrem Ehemann die Erwerbs- und Erziehungsarbeit immer teilte, wechselte 2006 ins Krankenhaus Weilheim und baute dort den Sozialdienst im Krankenhaus auf, von dem sie nun nach 11 Jahren in unseren Hospizverein Pfaffenwinkel wechselte.
Für ihre Tätigkeit als Koordinatorin absolviert sie im laufenden Kalenderjahr die Palliativ-, Leitungs- und Koordinatorenkurse. Ihr Haupteinsatzgebiet ist die Stadt und das nähere Umland von Weilheim, sowie vertretungsweise das östliche Ammerseegebiet. Sie besucht und begleitet schwerkranke und sterbende Menschen sowie deren Angehörige zu Hause, in Pflegeheimen und im Krankenhaus und pflegt auch die Kooperation mit den Einrichtungen vor Ort. Eine wesentliche Aufgabe ist die Koordination der ehrenamtlichen Einsätze, d.h. sie betreut, unterstützt und koordiniert die zahlreichen ehrenamtlich arbeitenden Hospizbegleiterinnen und -begleiter, die sich in Weilheim in zwei Gruppen regelmäßig treffen.
Wir freuen uns, mit Alexandra Meyer ein weiteres engagiertes Teammitglied in unseren Reihen zu haben.
Aktuelles & Presse
DHPV-Verbundstudie zeigt: Sterbebegleitung von mehr Menschen für mehr Menschen gewünscht und notwendig
Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) legt Forschungsergebnisse zu den zukünftigen Herausforderungen hospizlichen Ehrenamtes vor. Demnach kann sich fast jeder Fünfte ein hospizliches Ehrenamt vorstellen. Notwendig ist vor allem der Wandel hin zu mehr Heterogenität sowie mehr Bewusstsein pro Ehrenamt vor allem bei Hausärzten und Pflegediensten.
Fast ein Fünftel der Bevölkerung (17 Prozent) und damit weit mehr Menschen, als bisher ehrenamtlich in der Hospizarbeit engagiert, können sich vorstellen, Schwerstkranke und Sterbende am Lebensende zu begleiten.
Dies ist eines der Ergebnisse der vom DHPV initiierten und geförderten Verbundstudie „Ehrenamtlichkeit und bürgerschaftliches Engagement in der Hospizarbeit – Merkmale, Entwicklungen und Zukunftsperspektiven“.
Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey anlässlich der Vorstellung der Studie durch den DHPV: „Die Begleitung von sterbenden Menschen und ihrer Angehörigen ist anspruchsvoll. Umso mehr Respekt gebührt denen, die diese Arbeit ehrenamtlich machen. Die medizinische Versorgung ist das eine. Genauso wichtig ist, im Gespräch zu bleiben, Zuwendung zu geben, Zeit zu haben und für sterbende Menschen da zu sein. Das ist nicht immer einfach und gerade darum ist das ehrenamtliche Engagement besonders wertvoll.“
Zudem müsse der Wandel im Ehrenamt hin zu mehr Heterogenität und Offenheit in der hospizlichen Organisationsstruktur und -kultur sowie in der ehrenamtlichen Praxis vorangetrieben werden, so Prof. Winfried Hardinghaus, Vorsitzender des DHPV.
Denn zwar verstehe sich Hospizarbeit als offen für jeden, der sich ehrenamtlich engagieren möchte. Trotzdem ist, so zeige die Studie, Hospizarbeit einerseits nach wie vor weiblich und mittelschichtsbasiert und wird – immer noch – überwiegend von Frauen in der späten Erwerbs- bzw. Nacherwerbsphase getragen. Anderseits werden bisher überwiegend Menschen der gesellschaftlichen Mitte begleitet, obwohl sich Hospizarbeit als Unterstützungsangebot grundsätzlich an jeden richtet, der Hilfe in der existenziellen Lebenskrise von schwerer Krankheit und Sterben benötigt.
„Insgesamt zeigt sich“, so Prof. Werner Schneider, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des DHPV und Koordinator der genannten Studie, „dass ein Wandel hin zu einem das bestehende Angebot ergänzenden, ‚neuen‘, d.h. bunteren, vielfältigeren und flexibleren Ehrenamt noch am Anfang steht.“ Hierbei seien auch die Bedeutung von Nachbarschaften und Freundschaften sowie eine Öffnung der Tätigkeiten und Engagementmöglichkeiten für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen und Schichten bzw. Milieus in den Blick zu nehmen.
Laut Studie wünscht sich ebenfalls fast ein Fünftel der Befragten (18 Prozent) eine ehrenamtliche Sterbebegleitung für ihre Angehörigen und Freunde. „Wichtige Schlüsselpersonen für die Vermittlung von Hospizangeboten sind dabei auch und vor allem Ärzte und Pflegedienste. Das geschieht bisher aber sehr viel seltener, als möglich und sinnvoll – hier braucht es mehr Bewusstsein pro Ehrenamt und mehr Wissen übereinander“, so Prof. Hardinghaus.
Alle Materialien finden Sie online unter http://bit.ly/DHPV_Pressematerial_Ehrenamtsstudie.
Kontakt:
Prof. Dr. Werner Schneider
Professur für Soziologie/Sozialkunde
Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät
Universitätsstr. 10
D-86135 Augsburg
Telefon: +49 821 / 598 – 5679
EMail: soziologie.schneider@phil.uni-augsburg.de
Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband e.V. ist seit 1992 die bundesweite Interessenvertretung der Hospizbewegung sowie zahlreicher Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Deutschland. Als Dachverband der Landesverbände in den 16 Bundesländern sowie weiterer überregionaler Organisationen der Hospiz- und Palliativarbeit und als selbstverständlicher Partner im Gesundheitswesen und in der Politik steht er für über 1100 Hospiz- und Palliativdienste und -einrichtungen, in denen sich mehr als 100.000 Menschen ehrenamtlich, bürgerschaftlich und hauptamtlich engagieren.
Rundgang über den Friedhof (Bericht Penzberger Merkur 28.06.2018)
Einiges geändert hat sich am Penzberger Friedhof. Dort sind seit einem Jahr Bestattungen unter Bäumen und unter einem Felsen möglich. Heuer führte die Stadt eine Bestattungsvorsorge ein, in deren Rahmen Bürger zu Lebzeiten ihre Bestattung und die Pflege ihres Grabes regeln können. Seit Frühjahr gibt es neben dem Haupteingang einen neu gestalteten Ausstellungsraum mit Särgen und Urnen. Dort können auch Trauergespräche geführt werden. Aktuell steht die Erneuerung der Treppe zur Aussegnungshalle an der Fischhaberstraße an. Bei diesem Friedhofseingang wurden vor kurzem weitere barrierefreie Parkplätze geschaffen.
Über die Neuheiten informierten sich Vertreter des „Hospizverein im Pfaffenwinkel“ und des Penzberger Seniorenbeirats bei einer Friedhofsbesichtigung. „Die Hospizgruppe hatte sich dies gewünscht“, sagte Initiatorin und Penzberger Hospizbegleiterin, Juliane Kröger. „Wir betreuen zwar Lebende, aber das Geschehen nach dem Ableben ist auch wichtig.“
Bürgermeisterin Elke Zehetner erläuterte den Besuchern, dass die städtische Friedhofsverwaltung nicht gewinnorientiert arbeite, sondern kostendeckend. Erklären lässt sich so wohl auch, dass der günstigste Sarg 350 Euro netto kostet. Laut Ordnungsamtsleiter Penzberger Holzmann gehört Penzberg zu jenen Kommunen, die den Friedhof nicht an private Dienstleister abgegeben haben. Werner Pausch vom städtischen Friedhof erläuterte den Besuchern die verschiedenen Bestattungsmöglichkeiten. Und er zeigte ihnen eine Mini-Urne. Angehörige können einen winzig kleinen Teil der Asche des Verstorbenen dort hinein geben lassen und die Mini-Urne mit nach Hause nehmen. „Eine Grauzone“, so Pausch. Denn in Bayern gilt normalerweise die Bestattungspflicht am Friedhof. wos
Bild und Text: Wolfgang Schörner
Dank an „Pioniere der Hospizarbeit“
25-jähriges Jubiläum feierte der Hospizverein im Pfaffenwinkel im vorigen Jahr. Hospizbegleiterinnen der ersten Stunde waren drei Frauen, die nun aufgehört haben und die bei der Mitgliederversammlung im Prälatensaal des Klosters Polling mit herzlichen Dankesworten, Geschenken und viel Beifall verabschiedet wurden. Seit 1992 aktiv mit dabei war Erna Jung, seit 1994 Herlinde Heger und Irene Hißen (alle aus Murnau). Hospizvereinsvorsitzende Renate Dodell bezeichnete die drei Frauen als „Pioniere der Hospizarbeit“, deren ehrenamtliches Engagement nicht hoch genug gewürdigt werden könne. Erna Jung gab sich bescheiden: „Ich hab’s gerne gemacht und mit Herzblut.“
Bei seiner ambulanten Arbeit kann der Hospizverein im Pfaffenwinkel auf mittlerweile 165 Frauen und Männer zählen, die im vorigen Jahr bei der Begleitung todkranker Menschen in Familien, Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen ehrenamtlich 10.359 Stunden leisteten, davon auch 4.321 Stunden im stationären Hospiz in Polling. Kirchensteiner und ihr Team von Koordinatorinnen (sieben Frauen, die sich fünf Stellen teilen) hatten 2017 insgesamt 1.073 hospizliche Anfragen, 598 Frauen und Männer wurden ambulant begleitet. 112 Patienten wurden ins stationäre Hospiz aufgenommen, wo die Hälfte von ihnen innerhalb von 18 Tagen verstarb. Laut Hospizleiter Karlheinz Gaisbauer beträgt die Verweildauer im Schnitt 31 Tage. Gaisbauer berichtete auch von Neuerungen – von Musik- und Atemtherapie und vom Klinikclown „Zausl“, dessen wöchentlicher Besuch bei Patienten, deren Angehörigen und auch bei den Mitarbeitern sehr gut ankomme.
Neues gibt es auch auf baulicher Seite: Der ambulante Dienst des Hospizvereins verlegt seinen Sitz von Bernried ins Kloster Polling und zieht in den ersten Stock des Klosters ein. Dafür ziehen Hospizleitung und Hospizverwaltung sowie ein grösserer Veranstaltungsraum in den Westflügel des ersten Stockes um. Fertig ist dort bereits ein zweites Appartement, in dem Angehörige von Patienten übernachten können. Der gesamte Umbau soll bis zum Herbst abgeschlossen sein, dann können Mitglieder und die Öffentlichkeit alles beim „Tag der offenen Tür“ am ersten Advent anschauen.
Alle Investitionen, die dafür notwendig sind, seien sinnvoll und notwendig. Und durch den Umbau werde das Kloster Polling noch mehr „das soziale Zentrum im Pfaffenwinkel“.
Text und Bilder: Monika Brandmaier
Kloster Polling bleibt Kloster
Wir sind sehr froh und dankbar, dass das Kloster Polling Kloster bleibt, in eine Stiftung übergeht und damit auch die Zukunft des Hospizes gesichert ist!
Weilheimer Tagblatt 22.06.2018
Vorstandsmitglieder feiern Geburtstag
Die runden und halbrunden Geburtstage häufen sich. Schatzmeister Wolfgang Kastl konnte Anfang Mai seinen 70. Geburtstag feiern.
In der Juni-Sitzung des Hospizvereinsvorstandes konnte Vorsitzende Renate Dodell der Schriftführerin Isabel Fischer (links) zum 60. Geburtstag, Beisitzerin Gabriele Radke zum 65. Geburtstag und dem stellvertretenden Vorsitzenden Reinhold Socher ebenfalls zum 65. Geburtstag gratulieren. Alles Gute, Glück und Gottes Segen den jungen und hochengagierten Jubilaren!
„Große Vision der Schöpfung“: Neue Ausstellung im Treppenhaus
Mal dominieren die Farben Blau oder Grün, mal sind die großformatigen Bilder überwiegend in braunen, ocker- oder orangefarbenen Tönen gehalten. Mal spiegelt sich eine rotgolden glänzende Sonne im Wasser, dann wieder bilden abstrakte bunte Blumen eine exakte Linie. An einer Wand schlägt ein Pfau sein großes Rad, während sich links und rechts davon oberhalb der Treppenstufen Kraniche in die Luft erheben. Gemalt in Öl, ist fast alles mit der Spachtel in feinen Strichen direkt aus der Tube auf den Untergrund aufgetragen – eine Technik, die ein Markenzeichen ist von Sr. Immolata Meyen. Als akademische Malerin, die in Stuttgart, Augsburg und München Kunst studierte, ist die heute 87-jährige Ordensfrau vom Kloster Maria Stern der Franziskanerinnen in Augsburg im In- und Ausland bekannt und anerkannt. In der fünften Ausstellung seit der Renovierung des Treppenhauses zum Hospiz im Kloster Polling sind dort in den nächsten Monaten 24 ihrer Gemälde zu sehen, die im Zeitraum von 1966 bis heute entstanden sind.
Als „kraftvoll, spirituell und berührend“ bezeichnete Hospizvereinsvorsitzende Renate Dodell bei der Vernissage die Bilder von Schwester Immolata. Den Kontakt zu ihr hergestellt und die Ausstellung vermittelt hatte dem Hospizverein im Pfaffenwinkel das Ehepaar Jarnach aus Polling, wofür Dodell ein herzliches „Vergelt’s Gott“ sagte. Einführende Worte bei der Eröffnung sprach Felix Landgraf, der Kunstbeauftragte der Diözese Augsburg. Für ihn ist das Schaffen der Ordensfrau „spirituelle Kunst“, in jedem der Bilder sei das „nach oben Streben spürbar“. Musikalisch umrahmt wurde die Ausstellungseröffnung, zu der auch Mitschwestern aus Immolatas Kloster gekommen waren, von der Pianistin Bonny Palm aus München.
Sr. Immolata Meyen malt trotz ihres hohen Alters nach wie vor, auch wenn sie ihre Technik mittlerweile etwas verändert hat. Immer öfter lässt sie die Spachtel links liegen und greift stattdessen zum Pinsel. Damit könne sie schneller arbeiten, und da sei ein Bild schon mal in kurzer Zeit fertig. Länger am Stück könne sie nämlich nicht mehr stehen. Ans Aufhören denkt sie aber keineswegs. „Ich habe eine große Vision der Schöpfung, von der jedes meiner Bilder nur einen winzigen Ausschnitt zeigen kann, denn Schöpfung ist unausschöpfbar“, sagte sie vor einigen Jahren in einem kurzen Film über ihr Werk. Und das gilt für sie auch heute noch.
Text und Fotos: Monika Brandmaier
Wir gratulieren unserer Hospizbegleiterin Christine Eberle sehr herzlich zur Auszeichnung!
Herzlichen Glückwunsch auch an Franz Vielhuber!