Vergnügliche Lesung, begeisterte Besucher

Wenn Schauspieler Dieter Fischer liest, ist ein volles Haus garantiert: Diesmal aber saß er nicht alleine auf der von Sonnenblumen eingerahmten Bühne, er hatte sich Schauspielerkollegin und BR-Moderatorin Conny Glogger an seine Seite geholt. Akribisch hatten sich die beiden auf die Lesung vorbereitet, mit der sie im vollbesetzten Sommerkeller in Bernried über 200 Besucher begeisterten und bei der die Brüder Hannes (Diatonische Ziach) und Flori Schmid (Kontrabass) aus Uffing und die Allgäuerin Caro Fritz (Gitarre) den musikalischen Part übernahmen.

Literarische bayerische Schmankerl tischten Fischer und Glogger bei der Lesung auf. Ganz Profis, spielten sie sich bei Texten von Ludwig Thoma, Oskar Maria Graf, Lena Christ, Emerenz Meier, und Georg Queri herrlich gegenseitig die Bälle zu. Mal waren die ausgesuchten Passagen nachdenklich (wie bei einem Auszug aus der „Rumplhanni“ oder der Brief, den die in die USA ausgewanderte Emerenz Meier aus Chicago nach Hause schrieb), mal derb (von Georg Queri oder auch von Oskar Maria Graf), dann schlitzohrig (von Ludwig Thoma) oder einfach nur köstlich wie beim Vergleich zwischen dem vornehmen Kääse und dem rustikalen Kaas von Josef Maria Lutz, von dem übrigens auch die Urfassung des Brandner Kaspar stammt.

Brillant wechselten Conny Glogger und Dieter Fischer passend zu den Texten ihre Stimmlagen und sie lasen so eindringlich, dass man vor dem geistigen Auge sofort die keifende Bäuerin, den schlauen Bauern oder den Ochsenzüchter auf dem Oktoberfest sah. Oder Karl Valentin, wie er seinen Brief über die Zugfahrt zur Kurnach Bad Aibling schrieb.

Ergänzt wurde das Programm mit humorvollen Texten und Briefen aus der Gegenwart, so etwa von Gerhard Polt oder von Stefan Frühbeis, dem Chef des Radiosenders BR-Heimat, der über die Einträge von „Alpinliteraten“ in Gipfelbüchern sinniert. Conny Glogger öffnete das „Giftschrankerl“ des Bayerischen Rundfunks, in dem lustige Versprecher gesammelt werden wie „der fliegende Flohländer“, „Johann Sebaldrian Bach“ oder „mit Streik das Lahm landlegen“. Und Dieter Fischer las zwei Briefe von Helmut Fischer („Monaco-Franze“) an den ehemaligen „Focus“Chefredakteur Helmut Markwort und an Regisseur Helmut Dietl vor – eine „Welturaufführung“, wie er sagte. Denn diese Briefe sind bislang nicht öffentlich gemacht worden. Die Erlaubnis, sie lesen zu dürfen, holte er sich bei Helmut Fischers Nachlassverwaltung.

Die Lesung war eine Benefizveranstaltung zum Jubiläum des Hospizvereins im Pfaffenwinkel, der vor 30 Jahren in Bernried gegründet wurde. Dafür verzichteten Dieter Fischer, der Schirmherr des Hospizvereins ist, und Conny Glogger auch auf eine Gage, wofür Hospizvereinsvorsitzende Renate ein herzliches Dankeschön sagte. Dodell kann sich auch noch über eines freuen: Der Abend brachte dem Verein einige neue Mitglieder, sodass bis 1.200 jetzt nur noch wenige fehlen.

Glogger gab am Ende den begeistert applaudierenden Besuchern noch eines mit auf den Weg: Kommts gut heim und frohe Weihnachten, falls wir uns vorher nicht mehr sehen!“ Wäre echt schade, wenn es bis zu einem Wiedersehen mit den beiden wirklich so lange dauern würde. Einen vergnüglichen Abend wie diesen hätte man gerne öfter…

 

Text/Fotos: Monika Brandmaier

„Bayerische Spezialitäten“ beim Hospizverein zum Jubiäum

Der Hospizverein im Pfaffenwinkel feiert heuer sein 30-jähriges Bestehen und serviert dazu am Samstag, 20. August, in Bernried „Bayerische Spezialitäten“. Unter diesem Motto lesen Schauspielerin und Radiomoderatorin Conny Glogger und Schauspieler Dieter Fischer im Sommerkeller an der Dorfstraße 26 Texte von Ludwig Thoma, Georg Queri und anderen bayerischen Autoren. Den musikalischen Part übernimmt unter anderem die „Saitenstrassenmusik“.

Die Benefizveranstaltung zugunsten des Hospizvereins beginnt um 19.30 Uhr, Einlass ist ab 18.30 Uhr. Karten zum Preis von 18 Euro gibt es im Vorverkauf bei München Ticket (+Vorverkaufsgebühr) sowie auch an der Abendkasse.

Sogar Störche klapperten Beifall

Wussten Sie, dass Hospizvereinsvorsitzende Renate Dodellauf einem Bauernhof in Eichendorf aufgewachsen ist und dort schon als Kind ihre Liebe zur Natur entdeckte? Dass der Schirmherr des Hospizvereins, Schauspieler Dieter Fischer, am letzten Tag jeden Jahres von seinem Wohnort Aschering zu Fuß nach Andechs geht und wie es zu diesem persönlichen Bittgang kam? Und dass das Buchheim-Museum in Bernried letztendlich auch mit der Bestechung mit Weißwürsten und frischen Brezen verbunden ist? Das und viel mehr wissen jetzt die vielen Besucher, die zur „Lesepause“ auf den Weilheimer Kirchplatz gekommen waren. Dodell, Fischer und der Bernrieder Altbürgermeister Josef Steigenberger amüsierten dort mit persönlichen und anderen Geschichten aus dem Buch „Wandern im Pfaffenwinkel“, das die Stiftung Hospizverein zum 30-jährigen Bestehen des Hospizvereins im Pfaffenwinkel herausgegeben hat.

Es war Sommer in der Stadt, ein lauer, ruhiger Abend, der nur hin und wieder kurz unterbrochen wurde vom dröhnenden Auspuff eines vorbeifahrenden Sportwagens, von lauter Musik aus einem Autoradio oder von den Glocken der Stadtpfarrkirche Mariae Himmelfahrt. Die Störche auf dem Kirchendach dagegen schlossen sich mit lautem Klappern demApplaus der Zuhörer an.

Verständlich, dass die Geschichten aus dem Buch Lust auf mehr machten. Viele der Besucher haben es am Ende gekauft und standen geduldig an, um es sich von Dieter Fischer, Renate Dodell und Josef Steigenberger signieren zu lassen.

So heiter der Abend zu Ende ging, so besinnlich hatte er begonnen. Begleitet von der Familienmusik Meyer trug Hospizhelferin und Märchenerzählerin Maria Schumacher gestenreich Märchen vom Leben und vom Tod aus Afrika, Deutschland, Italien und Griechenland vor, wofür auch ihr mit viel Beifall gedankt wurde.

Fotos / Text: Monika Brandmaier

Lions-Clubs im Oberland spenden für Hospiz-Projekt

Wir bedanken uns sehr herzlich

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Herzliche Einladung zum 30. Geburtstag des Hospizvereins

Kartenvorverkauf über München Ticket

Besonderes Geschenk zum 30-Jährigen

Wenn jemand einen runden Geburtstag feiert, bekommt er in der Regel Geschenke. Beim Hospizverein im Pfaffenwinkel ist es genau umgekehrt. Der macht zu seinem 30-jährigen Bestehen Kultur-, Natur und Wanderfreunden ein besonderes Geschenk, nämlich das Buch „Wandern im Pfaffenwinkel“, das am Samstagnachmittag im Tassilosaal des Klosters Polling präsentiert wurde. Darin beschrieben sind 26 Touren zwischen Loisach und Lech sowie im gesamten Einzugsgebiet des Hospizvereins Pfaffenwinkel vom Murnauer Moos und Kochelsee bis Starnberger- und Ammersee. Herausgegeben hat es die Stiftung Hospizverein im Eigenverlag, ausgearbeitet hat es Stiftungsvorsitzender Dr. Anton Schuster. Von Hospizvereinsvorsitzender Renate Dodell stammen über 100 Fotos und verschiedenste Autoren steuern ihre eigenen Geschichten bei. So wie zum Beispiel Schauspieler Dieter Fischer, der Schirmherr des Hospizvereins, oder der Vorsitzende der Weinbruderschaft Polling, Franz Vielhuber, die beide bei der Präsentation aus dem Buch lasen. Und man erfährt auch, wie der ehemalige Bernrieder Bürgermeister Walter Eberl, der auch Gründungsmitglied des Hospizvereins war, schlitzohrig das Buchheim-Museum nach Bernried holte… Dazu gibt es jede Menge Wissenswertes über Kultur und Natur am Wegesrand. Und jeder, der mit eingebunden war, machte ehrenamtlich mit, Kosten entstanden lediglich für Layout und Druck. Ach ja, und weil Wandern durstig macht, gab es am Ende der Präsentation noch eine Weinverkostung der Pollinger Weinbruderschaft.

Das 208 Seiten umfassende Buch kostet 17.95 Euro, der Reinerlös aus dem Verkauf kommt der Hospizarbeit im Pfaffenwinkel zugute. Erhältlich ist „Wandern im Pfaffenwinkel“ in Weilheim in den Buchhandlungen „lesbar“ und „Zauberberg“ sowie direkt beim Hospizverein über E-Mail an verwaltung@hospizverein-pfaffenwinkel.de

(Text/Fotos: Monika Brandmaier)

Einladung zur Buchpräsentation – Wandern im Pfaffenwinkel – Natur, Kultur und Geschichten aus dem Leben

Polling. Zum 30-jährigen Jubiläum des Hospizverein im Pfaffenwinkel e.V. bringt die Stiftung Hospizverein im Eigenverlag ein Buch „Wandern im Pfaffenwinkel – Natur, Kultur und Geschichten aus dem Leben“ mit 26 Touren zwischen Loisach und Lech heraus.

Das Buch hat Dr. Anton Schuster aus Weilheim, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, geschrieben. Es hat 208 Seiten. Im Buch sind viele Fotos von Renate Dodell und Johanna Schuster enthalten.

Jede Tour ist mit einer Karte und einem QR-Code versehen, die eine Kurzfassung der Tour aktuell auf dem Smartphone ermöglicht.

Das schöne Layout des Buches ist von Bettina Eder Grafik & Design aus Ohlstadt. Gedruckt hat das Buch die Klaus Hecker GmbH aus Polling.

Bis auf Layout und Druck ist das gesamte Buch ehrenamtlich erstellt worden. Der gesamte Reinerlös kommt der Hospizarbeit im Pfaffenwinkel zugute.

Zur Buchpräsentation laden wir herzlich ein für Samstag, den 09. Juli 2022 um  15 Uhr in den Prälatensaal von Kloster Polling. Dr. Anton Schuster stellt das Buch vor und u.a. werden Schauspieler Dieter Fischer, Josef Steigenberger und Franz Vielhuber ihre persönlichen Geschichten aus dem Buch lesen. Dieter Fischer führt auch durch das Programm.

Die Buchpräsentation wird musikalisch umrahmt vom Ensemble Saitendruck.

Der Eintritt ist frei. Da aber die Plätze begrenzt sind, bitten wir um Anmeldung unter Mail: verwaltung@hospizverein-pfaffenwinkel.de bis zum 06.07.2022. Es zählt die Reihenfolge der Anmeldungen.

Im Anschluss an die Buchpräsentation besteht im Refektoriumssaal des Klosters (1.Stock) die Möglichkeit, das Buch für 17,95 € zu erwerben und nach Wunsch auch signieren zu lassen. Dabei gibt es auch eine Weinverkostung mit der Weinbruderschaft Polling.

Lions Clubs aus 5 Landkreisen kündigen große Spende für das Neubauprojekt in Polling an

Bei einem Clubabend in Seehausen, bei dem viele Vertreter der Lions Clubs zwischen Mittenwald und Starnberg auf Einladung des Murnauer Präsidenten Dr. Wolfgang Ollendorf da waren, referierte Hospizvereinsvorsitzende Renate Dodell zum Thema „Erweiterung Erwachsenenhospiz und Schaffung eines teilstationären Kinderhospizes in Polling“. Elmar Schneiderling, Vorstand der Stiftung St. Dominikus von Kloster Polling erläuterte bauliche Details und geplante zeitliche Abläufe des Projektes.
Manfred Suttner, Sekretär des Lions Club Murnau, erläuterte, dass die Lions Clubs aus der Region schon 36.500 € für das Projekt gesammelt hätten und weiter sammeln wollen.
Renate Dodell und Elmar Schneiderling bedankten sich sehr herzlich.
Präsident Dr. Ollendorf schlug vor, über die weitere Entwicklung des Projektes und die Übergabemodalitäten der Spende im Gespräch zu bleiben.

Presseberichte zu unserem Projekt „Zwei Hospize in Polling – Erwachsenenhospiz und Kinderhospiz „

Die Presse hat umfangreich zu unserem Projekt berichtet. Wir danken den Journalisten sehr herzlich für ihre Berichte.

Süddeutsche Zeitung

Kreisbote

 

Pressekonferenz zum Zukunftsprojekt „Zwei Hospiz in Bayern – Erwachsenenhospiz und Kinderhospiz“

Polling  – Seit September 2019 bemühen sich der Hospizverein im Pfaffenwinkel e.V., das Dominikanerinnenkloster Polling und die Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München (AKM) gemeinsam, den Hospizstandort Polling zur Versorgung schwerkranker und sterbender Erwachsener sowie schwerkranker Kinder und Jugendlicher für das gesamte südwestliche Oberbayern zu stärken.

Eine Machbarkeitsstudie – erstellt durch Architekt Thomas Grubert aus Penzberg – ergab: In einem Eck-Anbau an das Kloster Polling sollen zunächst  die 14 Gästezimmer (Endausbau 16 Gästezimmer) des bestehenden Erwachsenenhospizes (bisher 10 Betten) untergebracht und ein teilstationäres Kinderhospiz mit 8 Plätzen errichtet werden.

Sowohl die Erweiterung des bestehenden Erwachsenenhospizes wie auch die Schaffung des teilstationären Kinderhospizes sind nur in einem gemeinsamen Gebäude möglich. Bauherr wird das Dominikanerinnenkloster St. Ursula in Donauwörth sein.

Zwei Hospize – zwei getrennte wirtschaftliche Einheiten – in einem Haus. Träger und jeweilige Mieter sind der Hospizverein im Pfaffenwinkel e.V. für das Erwachsenenhospiz und die gemeinnützige Haus Anna gGmbH für das teilstationäre Kinderhospiz. Beide Träger werden am 12.05.2022 einen gemeinsamen Förderverein gründen, um Spenden und nichtstaatliche Mittel für Bau und Ausstattung sowie den späteren Betrieb zu sammeln.

Sr. Teresa Westermeier (Priorin des Dominikanerinnenklosters Donauwörth) und Sr. Raphaela Ferber (Oberin Dominikanerinnenkloster Polling): „Der Hospizverein leistet seit vielen Jahren hervorragende Arbeit und wir pflegen mit dem Verein ein gutes Miteinander. Aus diesem Grund unterstützen wir mit vollem Nachdruck die Erweiterungspläne des Hospizes und die Schaffung eines teilstationären Kinderhospizes und übernehmen die Bauherrenschaft – auch wenn dies für unser Kloster einen enormen Kraftakt bedeutet. Wir stellen nicht nur das notwendige Grundstück im Klostergarten zur Verfügung, sondern sind auch bereit, das klostereigene Grundstück an der Ziegelbreite zu verwerten und einen überwiegenden Teil des Verkaufserlöses in den Anbau zu investieren, um die Miete der beiden Hospize möglichst niedrig und damit finanzierbar zu halten.“

Bischof Dr. Bertram Meier (Augsburg): „Die Begleitung Schwerstkranker und Sterbender gehört zum ureigenen Auftrag der Kirche. Daher unterstützt die Diözese Augsburg dieses nachhaltige Zukunftsprojekt aus voller Überzeugung. Zum einen geht es uns um den Erhalt des Klosters mit seinen verschiedenen Nutzern. In ihm leben immer noch Schwestern und im Gebäude befinden sich Räume der Pfarrei. Zudem wird das Kloster von sozialen Einrichtungen genutzt, vom Hospiz und von der Kinderhilfe Oberland. Zum anderen geht es uns aber auch um die Hospizarbeit. Konkret heißt das, Erwachsenen und insbesondere schwerkranken Kindern und ihren Familien im schwierigen Alltag einen Kraftort in Polling zu ermöglichen. Deshalb geben wir zu dessen Gelingen gerne einen Zuschuss von 4,5 Mio. Euro.“

Andrea Jochner-Weiß (Landrätin): „Für unseren Landkreis und das gesamte südwestliche Oberbayern ist das Erwachsenenhospiz und künftig das teilstationäre Kinderhospiz im Kloster Polling ein Segen. Das Hospiz Polling hat einen überregional sehr guten Ruf gerade aufgrund seiner besonderen, klösterlichen Lage. Die Bürger in Polling, im Pfaffenwinkel und weit darüber hinaus sind eng mit dem Hospiz verbunden. Und sie verbinden es mit Hoffnung und Zuversicht auf professionelle, spirituelle und menschliche Betreuung und Begleitung  in ihrer letzten Lebensphase für sich und ihre Angehörigen durch Palliativfachkräfte und gut ausgebildete, ehrenamtliche Hospizbegleiter.

Hier erleben Menschen mehr als nur ein Klinikzimmer und das wünscht sich jeder, wenn es nicht mehr möglich ist, zuhause zu sterben. Es ist nur die zweitbeste Lösung, aber wenn nicht anders möglich die Beste.“

Martin Pape (Bürgermeister Polling): „Das Hospiz ist seit vielen Jahren ein fester Bestandteil des Pollinger Alltages. Die Gäste im Hospiz sind willkommen und können ihren Lebensabend, der in der Regel durch eine schwere Krankheit meist viel zu früh eintritt, würdevoll bis zum letzten Moment begehen. Vor allem können die Angehörigen hier Abschied nehmen in einem sehr harmonischen und pietätvollen Umfeld.

Der Dank gilt hier vor allem Schwester Angela Kirchensteiner und den bereits verstorbenen Altbürgermeistern Dominikus Weiß (Polling) und Walter Eberl (Bernried). Ohne sie wäre das Hospiz heute nicht in Polling. Die notwendige Erweiterung des Pollinger Hospizes liegt aufgrund der doch traurigen Nachfrage auf der Hand.

Die Gemeinde Polling steht dem geplanten Bauvorhaben sehr offen gegenüber und unterstützt nach Kräften. Um es zu verwirklichen, bedarf es einem auf die Bedürfnisse aller Beteiligten abgestimmten Bauleitplanung, nicht nur im Umgriff des eigentlichen Projektes und seinem Geltungsbereich, sondern auch ganz klar der Finanzierbarkeit und somit der Überplanung der für die Finanzierung notwendigen Flächen des Klosters. Ob es die Abstimmung mit dem Denkmalschutz ist, die Schaffung von Logistikflächen (Parkplätze, An- und Abfahrt, Feuerwehrzufahrt, der gesamten Verkehrssituation, etc.) und vor allem die Erhaltung und der Einfluss des Ortsbildes und der frühzeitigen Beteiligung der Menschen vor Ort sind hier absolut maßgeblich.

Christine Bronner (geschäftsführender Vorstand der Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München): „Die Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München versorgt seit vielen Jahren auch im südwestlichen Oberbayern ambulant Familien mit schwer erkrankten Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Elternteilen. Hier kooperieren wir schon lange sehr erfolgreich mit dem Hospizverein im Pfaffenwinkel. Es freut uns sehr, dass wir nun mit unserer teilstationären Einrichtung `Haus ANNA´ den nächsten Schritt gehen und den Familien in dieser Region zusätzlich zur ambulanten Versorgung eine Entlastung im Alltag anbieten können. Die Familien werden dort neben professioneller Pflege und palliativmedizinischer Versorgung auch eine intensive Förderung für ihre Kinder erhalten. Der Standort im Kloster Polling könnte dafür nicht geeigneter und schöner sein. Entsprechend dankbar sind wir auch hier für die gelungene Kooperation mit dem Hospizverein im Pfaffenwinkel e.V. und mit dem Dominikanerinnenkloster Polling. Hier entsteht etwas ganz Besonderes!“

 Renate Dodell (Vorsitzende Hospizverein im Pfaffenwinkel e.V.): „Der Hospizverein wurde 1992 gegründet, hat 1170 Mitglieder, 40 hauptamtliche Mitarbeiter und ca. 150 ehrenamtliche Hospizbegleiter.

Über einen Versorgungsvertrag mit den Krankenkassen begleiten wir stationär Menschen ab dem Erwachsenenalter aus den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen, Weilheim-Schongau, südlich Starnberg und südlich Landsberg a.L.

Unser Hospiz mit jetzt 10 Betten ist seit 2002 im Kloster Polling untergebracht. Eine stark steigende Nachfrage (wir können nicht alle Gäste aufnehmen, Auslastung 95 %) und baulich strengere Vorschriften für den Betrieb haben uns veranlasst, eine Lösung für die Zukunft zu suchen. In einer Machbarkeitsstudie – gemeinsam mit der Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München – wurden verschiedene Varianten untersucht und abgewogen.

Erweiterung und Ertüchtigung des Erwachsenenhospizes im Bestandsgebäude sind aus Raum- und Denkmalschutzgründen nicht möglich. Ein Neubau auf der „grünen Wiese“ ist u.a. aus Kostengründen nicht darstellbar, außerdem wäre der „Kraftort Kloster“ für das Hospiz verloren.

So sind wir dankbar und glücklich, dass mit der jetzt vorgestellten Lösung eines Anbaus an das Kloster unsere Erweiterung gelingen kann. Die zunächst 14 Gästezimmer werden im Neubau untergebracht, die jetzigen Hospizräume werden zu Funktionsräumen. Wir behalten alle bisher im Kloster genutzten und gemieteten Räume auch für unseren ambulanten Hospizdienst und auch den SAPV-Dienst Palliahome bei. Ganz besonders freue ich mich, dass die hospizliche Versorgung der Menschen an diesem besonderen Ort weiter gelingen kann. Mein herzlicher Dank gilt zuallererst den Schwestern in Polling und Donauwörth, die Unglaubliches für die Zukunft der Hospizarbeit in Polling leisten. Mein Dank gilt auch dem gesamten, überwiegend ehrenamtlichen Team, das jetzt seit vier Jahren für die Zukunft des Hospizes mit großem Engagement kämpft. Und mein Dank gilt unseren Vereinsmitgliedern, die am 05. Mai 2022 in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung einstimmig mit 318 JA-Stimmen beschlossen haben, diesen Weg weiterzugehen.“

 Rudolf Mitterhuber (Geschäftsführer des St. Ulrichswerk der Diözese Augsburg): „Der Hospizverein im Pfaffenwinkel e.V. und die Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München-AKM wollen an dem Klosterstandort Polling, das vorhandene Hospiz erweitern und das Kinderhospiz neu ansiedeln. Es soll ein gemeinsames Hospizgebäude entstehen.

Durch eine Machbarkeitsstudie wurde die Umsetzbarkeit der Nutzeranforderungen geprüft. Da im bestehenden Kloster keine Flächenreserven vorhanden sind, soll nach Osten hin, ein Anbau realisiert werden. Die Planungsüberlegungen sind mit dem Ladensamt für Denkmalpflege abgestimmt. Insgesamt werden die Baukosten mit rd. € 17,5 Mio. veranschlagt. Wegen der derzeitigen schwierigen Rahmenbedingungen und den noch zu erwartenden Kostensteigerungen, muss die Planung angepasst werden, damit die Baupreissteigerungen eingepreist werden können. Für die Planungsphase werden ca. 1- 1,5 Jahre und für die Bauzeit rd. 2-2,5 Jahre veranschlagt. Bauherr ist das Dominikanerinnen Kloster St. Ursula in Donauwörth. Das Kloster stellt das Grundstück kostenlos zur Verfügung und wird noch Mittel aus Grundstücksverkäufen in das Projekt einbringen.

Vorläufiger Finanzierungsplan:

  • Zuschuss Hospize € 4,0 Mio.
  • Zuschuss Diözese € 4,5 Mio.
  • Eigenmittel Kloster € 3,0 Mio.
  • Fremdmittel € 6,0 Mio.