Hospizverein sagt Veranstaltungen ab

Weil die Zahl der Coronafälle auch im Landkreis ständig stark steigt, sagt der Hospizverein im Pfaffenwinkel seine für den 3. Dezember in der Tiefenbachhalle in Polling anberaumte außerordentliche Mitgliederversammlung mit grossem Bedauern  ab. Sie soll nachgeholt werden, sobald dies im neuen Jahr möglich ist und dann auch alle Mitglieder Zugang haben.

Schon länger abgesagt ist zum Schutz von Gästen und Mitarbeitern auch der für den 1. Advent geplante „Tag der offenen Tür“ im Hospiz in Polling. Und die Veranstaltung mit Schirmherr Dieter Fischer, der zugunsten des Hospizvereins im Dezember im Prälatensaal des Klosters „Die Heilige Nacht“ von Ludwig Thoma lesen wollte, kann wegen der Pandemie ebenfalls nicht stattfinden.

Trotz Pandemie gut aufgestellt

Corona und Lockdown sowie damit verbundene Auflagen und Einschränkungen haben dem Hospizverein im Pfaffenwinkel seit Frühjahr 2020 arg zu schaffen gemacht. Dass er trotzdem gut aufgestellt ist, zeigte sich bei der Mitgliederversammlung in der Tiefenbachhalle in Polling. Die Bedingungen seien zwar extrem gewesen, sagte Vorsitzende Renate Dodellrückblickend, doch durch die noch engere Verzahnung von Ambulantem Dienst und Station, durch das „unglaubliche Engagement all unserer Mitarbeiter“ und den engen Zusammenhalt des Teams habe es keinen Corona-Fall gegeben. Es sei gelungen, dass niemand allein sterben musste und Abschied nehmen immer möglich war. „Darauf kann unser Team zu Recht stolz sein.“

Der Hospizverein im Pfaffenwinkel hat aktuell 1151Mitglieder, 39 festangestellte Mitarbeiter (25,9 Vollzeitstellen), gut 160 ehrenamtliche Hospizbegleiter und 17 weitere, die derzeit die Ausbildung dazu durchlaufen. Seit 2020 umfasst das Team des Ambulanten Hospizdienstes acht Koordinatorinnen unter Führung von Alexandra Meyer und Ulrike Unsinn. Sr. Angela Kirchensteiner hat die Leitung abgegeben, sie konzentriert sich künftig auf die Ausbildung neuer Hospizbegleiter und auf eigenen Wunsch ganz auf die Betreuung Kranker. Und Geschäftsführer Steffen Röger hat nach dem Wechsel von Karlheinz Gaisbauer in den ambulanten Dienst (siehe dazu auch den Abschnitt „Ehrungen“) die Leitung des Hospizes übernommen. Die Pflegedienstleitung bleibt bei Barbara Rosengart.

Laut Steffen Röger wurden 2020 im Hospiz im Kloster Polling insgesamt 126 Gäste stationär versorgt, die im Schnitt 26 Tage verblieben, wobei Besuche von Angehörigen jederzeit ermöglicht wurden. Zwölf Gäste konnten das Hospiz noch einmal verlassen. Damit eine gute Versorgung gewährleistet war, haben neben den hauptamtlichen Mitarbeitern auch 37 ehrenamtliche Hospizbegleiter auf der Station mitgeholfen und dabei 2203 Stunden geleistet. „Wir werden auch in Zukunft alles unternehmen, um Infektionen zu vermeiden und Begleitungen beziehungsweise Verabschiedungen möglich zu machen“, so Röger.

Sehr zu leiden hatte dagegen der Ambulante Dienst, da Besuche zu Hause, in Pflegeheimen und vor allem in Krankenhäusern 2020 nicht möglich waren. „Trotzdem haben Koordinatorinnen und Hospizbegleiter immer versucht, Kontakte zu pflegen, zu beraten und zu begleiten“, so Dodell.
Laut dem Bericht von Alexandra Meyer sank die Zahl der ehrenamtlich geleisteten Stunden im häuslichen Bereich von 7888 im Jahr 2019 coronabedingt 2020 auf 5863. Erfreulich sei, dass es heuer bereits wieder mehr Anfragen gebe. Das Team des Ambulanten Dienstes erreichten 2020 insgesamt 1049 hospizliche Anfragen, davon 485 für eine stationäre Unterbringung, wobei letztlich 116 Menschen aufgenommen werden konnten.

Karlheinz Gaisbauer zum Ehrenmitglied ernannt

 

Der Hospizverein im Pfaffenwinkel hat Karlheinz Gaisbauer zum Ehrenmitglied ernannt. Die Urkunde dazu hat ihm Vorsitzende Renate Dodell bei der Mitgliederversammlung überreicht. Gaisbauer ist seit 2003 beim Hospizverein aktiv, hat das stationäre Hospiz mit aufgebaut, es 17 Jahre geleitet und ihm – wie Dodell in ihrer Laudatio sagte – „eine ganz besondere Ausstrahlung verliehen“. Er habe „stets hochgehalten, dass nicht das medizinisch Machbare im Mittelpunkt steht, sondern die hospizliche Haltung und die spirituelle Begleitung“, und er habe „“unsere Arbeit und den Umgang mit schwerstkranken Menschen in Polling entscheidend geprägt“.
Für die Leitung des geplanten, größeren Hospizes hätte Karlheinz Gaisbauer eine aufwändige, zweieinhalb Jahre dauernde Zusatzausbildung machen müssen. Darauf verzichtete er und wechselte stattdessen als bereits ausgebildeter Koordinator in den ambulanten Dienst, wo er in die Leitung des Ausbildungsteams mit einstieg.
Die Leitung des stationären Hospizes hat der hauptamtliche Geschäftsführer des Hospizvereins, Steffen Röger, übernommen, der die Qualifikation auch für die Erweiterung bereits hat.
Blumen für Elisabeth Hutter und Resi Wagner
„Zuverlässig und gerade in Zeiten von Corona wie ein Fels in der Brandung“, dazu „sachkundig bis ins letzte Detail, menschlich äußerst zuvorkommend und angenehm, teambetont und unverzichbar“, ist laut Renate Dodell seit über zehn Jahren Elisabeth Hutter aus der Verwaltung des Hospizvereins. Zum Dank für ihr Engagement überreichte ihr Dodell einen Blumenstrauß und ein süßes Präsent. Und hauptamtliche Mitarbeiterin seit mehr als zehn Jahren ist auch Sigrun Grendel-Neumeier, „zuverlässig, loyal, eine echte Hospizlerin“.
Blumen und herzliche Dankesworte gab es auch für Resi Wagner aus Benediktbeuern. Sie engagierte sich von Januar 2007 bis September 2020 als ehrenamtliche Hospizbegleiterin beim Hospizverein im Pfaffenwinkel. Der Hospizverein ehrt jeweils hauptamtliche Mitarbeiter, die länger als zehn Jahre dabei sind sowie ausscheidende ehrenamtliche Hospizhelfer, die länger als fünf Jahre aktiv waren.

Text/Fotos: Monika Brandmaier

Neuwahlen beim Hospizverein

Mit einer in Teilen veränderten Vorstandschaft geht der Hospizverein im Pfaffenwinkel in die nächsten vier Jahre. Gewählt wurde bei der Mitgliederversammlung in der Tiefenbachhalle in Polling, wo Besucher nur entsprechend der 3-G-Regel (geimpft, genesen oder aktuell negativ getestet) Zutritt hatten und Hygienevorschriften einzuhalten waren.

Renate Dodell (Weilheim), seit knapp elf Jahren erste Vorsitzende, wurde erneut im Amt bestätigt und steht auch weiterhin an der Spitze des Hospizvereins, neuer stellvertretender Vorsitzender ist Thomas Dorsch aus Hohenpeißenberg. Er übernimmt dieses Amt von Reinhold Socher (ebenfalls Hohenpeißenberg), der zum neuen Schatzmeister gewählt wurde. Als Schriftführerin neu dabei ist Margit Krauß aus Penzberg. Und als Beisitzer gehören wie bisher Anja Böhm (Weilheim), Landrätin Andrea Jochner-Weiß, Angelika Klennert (Polling), Josef Steigenberger (Bernried) und der Pollinger Pfarrer Martin Weber sowie neu Georg Leis (Eberfing) zum Team. Die bisherigen Vorstandsmitglieder Isabel Fischer (Schriftführerin), Wolfgang Kastl (Schatzmeister) und Hans Kummert (Beisitzer) hatten nicht mehr kandidiert.

Das neue Team steht vor wichtigen Aufgaben. Größtes Projekt wird die Erweiterung des Hospizes im Kloster Polling von zehn auf 14 Betten sowie um ein teilstationäres Kinderhospiz mit acht Plätzen sein. Detailliert vorgestellt wird das Projekt bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am Freitag, 3. Dezember, ebenfalls in der Tiefenbachhalle in Polling.

 

Die neugewählte Vorstandschaft des Hospizvereins im Pfaffenwinkel (v.l.): vorne Pfarrer Martin Weber, Margit Krauß, Angelika Klennert und Renate Dodell; hinten: Anja Böhm. Thomas Dorsch, Georg Leis, Andrea Jochner-Weiß, Josef Steigenberger und Reinhold Socher.

Text/Foto: Monika Brandmaier

Wir freuen uns und hoffen, dass sich viele anmelden

Infostand zum Welthospiztag

Über die umfassende Arbeit des ambulanten Dienstes und im stationären Hospiz im Kloster Polling informierten Vorstandmitglieder und ehrenamtlich Mitarbeitende des Hospizvereins im Pfaffenwinkel zum Welthospiztag an einem Infostand auf dem Weilheimer Marienplatz. Leitende Koordinatorin Alexandra Meyer, Vorstandsmitglied Anja Böhm, Hospizvereinsvorsitzende Renate Dodell, die Hospizbegleiterinnen Ursula Gerwert und Gisela Jäckle sowie Vorstandsmitglied Isabel Fischer (auf dem Bild von links) verteilten Broschüren und Flyer, kamen mit Passanten ins Gespräch und beantworteten Fragen rund um die hospizliche Versorgung. Mit derzeit rund 160 ehrenamtlich aktiven Hospizbegleiterinnen und -begleitern und sieben Koordinatorinnen und Koordinatoren begleitet der Hospizverein schwerkranke und sterbende Menschen sowie deren Angehörige zuhause oder in den betreuten Einrichtungen. Das stationäre Hospiz Pfaffenwinkel im Kloster Polling kann aktuell zehn Gäste beherbergen und versucht, ein Sterben in Würde sowie größtmöglicher Selbstbestimmung, Lebensqualität und Beschwerdefreiheit zu ermöglichen.

Mit einem weiteren Infostand ist der Hospizverein am kommenden Samstag, 16. Oktober, 10 bis 13 Uhr, beim dm-Markt an der Schwabbrucker Straße in Schongau-West vertreten.

Text/Foto: Monika Brandmaier

Reifenwechsel für einen guten Zweck

Autofahrer, die gut über den Winter kommen wollen, halten sich an die Regel „von O bis O“ – von Oktober bis Ostern nur mit Wintereifen. Und da pressiert es langsam, schließlich könnte es laut Wettervorhersage heuer schon bald schneien.
Wer am Samstag, 16. Oktober, zwischen 9 und 13 Uhr beim „Auto-Service-Center“ von Martin Wittig an der Pütrichstraße in Weilheim seine Reifen wechseln lässt, tut nicht nur was für seine Sicherheit, sondern unterstützt damit auch eine besondere Aktion: 20 Euro kostet der Reifenwechsel an diesem Tag, wobei Martin Wittig jeweils die Hälfte des Betrags dem Hospizverein im Pfaffenwinkel spendet – „aus Verbundenheit zum Hospizverein“, wie der Inhaber des Kfz-Meisterbetriebs sagt.
Wer zum Reifenwechsel für den guten Zweck kommen möchte, wird gebeten, sich unter der Rufummer 0881/9248200 anzumelden.

Eingerahmt von Sr. Angela Kirchensteiner und Geschäftsführer Steffen Röger vom Hospizverein sind Martin Wittig, Florian Englberger, Louis Stiefbold (im Auto) und Yasmin Cramer für die Reifenwechsel-Aktion gut vorbereitet.

Text/Foto: Monika Brandmaier

Die Toten sprechen lassen – Pressemitteilung zum Welthospiztag am 9. Oktober

Am kommenden Samstag, 9. Oktober, ist Welthospiztag. Unter dem Motto „Leben! Bis zum Schluss“ lässt der Hospizverein im Pfaffenwinkel in diesem Jahr Menschen zu Wort kommen, denen durch hospizliche Begleitung und palliative Versorgung die Angst vor Schmerzen, dem Alleinsein oder dem Gefühl, anderen eine Last zu sein, genommen werden konnte.

„Ich bin tot. Am Anfang meiner Krankheit hatte ich Angst, allein sterben zu müssen. Klaus vom Hospizdienst war dann aber bis zuletzt für mich da.“ „Das ist eines der Zitate, mit denen wir Verstorbene, also Menschen, die wir bis zum Schluss begleiten durften, zu Wort kommen lassen“, sagt Alexandra Meyer, Leitende Koordinatorin des Ambulanten Hospizdienstes im Pfaffenwinkel. Seit fast 30 Jahren setzt sich der Hospizverein dafür ein, schwerstkranken und sterbenden Menschen die letzte Zeit ihres Lebens ihren Vorstellungen entsprechend zu gestalten, genau hinzuhören und einfühlend zu begleiten. „Zum Welthospiztag laden wir alle Interessierten ein, sich ein Bild von unserer Arbeit zu machen“, sagt Hospizvereinsvorsitzende Renate Dodell. An Infoständen am Samstag, 9. Oktober, auf dem Marienplatz in Weilheim und am Samstag, 16. Oktober, an der Schwabbrucker Straße (dm-Markt) in Schongau-West stellen Vorstandsmitglieder und ehrenamtlich Mitarbeitende jeweils von 10 bis 13 Uhr die Arbeit im stationären Hospiz in Polling sowie das breite Aufgabenspektrum des ambulanten Hospizdienstes vor.

Seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Februar 2020, mit dem das Verbot der geschäftsmäßigen Suizidbeihilfe für nichtig erklärt wurde, ist die gesellschaftliche Diskussion um die Beihilfe zum Suizid neu entflammt. Dabei dominiert die Darstellung des Suizids als unbedingter Ausdruck von Selbstbestimmung. Die Angebote der Hospizarbeit und Palliativversorgung sind dagegen nach wie vor zu wenig bekannt. „Unsere praktische Erfahrung zeigt aber, dass die Menschen von geäußerten Suizidwünschen zumeist Abstand nehmen, wenn sie sich bei schwerer Krankheit und am Lebensende gut begleitet und versorgt wissen und nicht das Gefühl haben müssen, anderen zur Last zu fallen“, sagt Sr. Angela Kirchensteiner, Gründungs- und Ehrenmitglied des Hospizvereins im Pfaffenwinkel und langjährige Leiterin des Ambulanten Dienstes. „Wer wüsste besser, was Hospizarbeit und Palliativversorgung als Alternative zur Suizidbeihilfe leisten können, als die Menschen, die wir begleitet haben. Die Zitate zum Welthospiztag schöpfen dabei aus dem reichen Erfahrungsschatz der Hospizarbeit. Alle unsere ehren- und hauptamtlich tätigen Mitarbeitenden kennen diese Aussagen so oder ähnlich aus zurückliegenden Begleitungen.“

Mit derzeit rund 160 ehrenamtlich aktiven Hospizbegleiterinnen und -begleitern und sieben Koordinatorinnen und Koordinatoren begleitet der Hospizverein schwerkranke und sterbende Menschen sowie deren Angehörige zuhause oder in den betreuten Einrichtungen. Das Hospiz Pfaffenwinkel im Kloster Polling kann aktuell zehn Gäste beherbergen und versucht ein Sterben in Würde sowie größtmöglicher Selbstbestimmung, Lebensqualität und Beschwerdefreiheit zu ermöglichen. Die Begleitung Angehöriger ist auch hier ein wichtiger Aspekt der hospizlichen Betreuung.

Unterstützung in Form von aktivem ehrenamtlichem Engagement, Vereinsmitgliedschaft oder Spenden ist willkommen und Voraussetzung für die vielfältigen Aufgaben, die auch in Zukunft übernommen werden.

Info:

Hospizverein im Pfaffenwinkel

Alexandra Meyer

Leitende Koordinatorin

Telefon 0881/ 925849-0

Fax 0881/ 925849-20

Mail: ambulanter.dienst@hospizverein-pfaffenwinkel.de

 

Infostände zum Welthospiztag:

Samstag, 9. Oktober, 10 bis 13 Uhr, Marienplatz in Weilheim

Samstag, 16. Oktober, Schwabbrucker Straße in Schongau-West (beim dm-Markt)

 

 

Auf eine halbe Stunde – wir haben den Hospizverein in Penzberg vorgestellt

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Mehr Informationen

Auf eine halbe Stunde … live

… nennt sich das neue Live-Stream-Format der Vereins- und Ehrenamtsförderung der Stadt Penzberg. Eine halbe Stunde lang steht den Vereinen und Ehrenamtsgruppen dann die Bühne der Stadtbücherei zur Verfügung, um sich und ihre Anliegen über das Internet zu präsentieren.
Der Hospizverein im Pfaffenwinkel ist  m Mittwoch den 21.07. um 19.30 Uhr dran
 
Zuschauer müssen vor Sendestart lediglich auf die Startseite der Stadt Penzberg (www.penzberg.de) gehen, dort findet sich dann das Logo des Formats. Mit einem Klick darauf öffnet sich ein Fenster zum Live-Stream.
Live-Stream als Plattform für örtliche Vereine und Ehrenamtler