Neue Ausstellung im Treppenhaus zum Hospiz: „Kunst kommt von Können“

Stellen Sie sich folgendes vor: Sie betreten im Pollinger Kloster das Treppenhaus zum Hospiz und hören Musik von Reggae-Ikone Bob Marley, von den Beatles oder von Pink Floyd. Und auf dem Weg nach oben begleiten Sie an den Wänden großflächige, abstrakte Bilder in kräftigen Farben. Mal meint man Gräser zu sehen, mal einen Feuerschein, dann wieder Wasser, den Himmel, einen Regenbogen. Und ganz oben über allem einen goldenen Schein. So erlebten es die Besucher, als im Treppenhaus eine neue Ausstellung eröffnet wurde.

Seit seiner Renovierung stellt der Hospizverein im Pfaffenwinkel den Aufgang regelmäßig für Ausstellungen zur Verfügung, in der jüngsten präsentiert der Künstler Paul Ressl aus Altenstadt seine Werke. Zehn großflächige Bilder hat er eigens dafür gemalt – auf Leinwand in Acryl natur und ergänzt mit verschiedensten Materialien wie Schellack, Farbpigmenten, Silikatfarben, Klarlack, Metall und anderen mehr. Und er lässt dabei „die Farbe machen, was sie will“, wie er sagt. Entstanden sind je zwei Bilder, die für die Elemente „Feuer“, „Erde“, Wasser“, „Luft“ und „Gold“ stehen. Mal dominiert die Farbe Grün, dann Blau, Rot und eben Gold. Jedem Bild hat Ressl einen Musiktitel aus Rock, Pop und Jazz zugeordnet, die seine Assistentin Elena Böck bei der Vernissage per Handy und Lautsprecher anspielte. Mehr durften die zum Teil auf den Stufen sitzenden Besucher nicht hören – wegen der GEMA, wie Ressl bedauerte.

Paul Ressl wusste schon im Alter von sechs Jahren, dass er später einmal Künstler werden möchte. Gelernt hat er ursprünglich Kirchenmaler, heute ist er Restaurator und freischaffender Künstler – und Musikliebhaber. Und er plant bei seiner künstlerischen Arbeit genau, wie er sagt. Mal hat er einen Song im Kopf und malt dazu das für ihn passende Bild, mal ist es umgekehrt. Dann sucht der Musikliebhaber den richtigen Titel für ein bereits fertiges Werk.

Einführende Worte zur Ausstellung sprach bei der Vernissage Apfeldorfs Bürgermeister Georg Epple, ein guter Freund Ressls. „Kunst kommt von Können“, sagte er, und bei Paul Ressl sei das voll und ganz der Fall.

Besichtigt werden kann die Ausstellung während der Besuchszeiten im Hospiz (8 bis 18 Uhr, Klingel an der Eingangstür).

 

(Text/Fotos: Monika Brandmaier)