„Tod“ und „Sterben“ sind an sich ernste und traurige Themen. Wenn jedoch Conny Glogger sich ihrer annimmt, wird daraus ein durchaus „untrauriger Abend“, wie sie es ausdrückte. Im Bernrieder Sommerkeller, eine für die Schauspielerin und Moderatorin „sauguade location“, las sie unter dem Titel „Und wann i amal gstorbn soll sei“ zum 25-jährigen Bestehen des Hospizvereins im Pfaffenwinkel heitere und besinnliche Texte, in denen Boandlkramer und Sensenmann, Tod und Teufel so manches Schnippchen geschlagen wurde, bei denen aber auch klar war, dass der Tod todsicher, das Leben lebensgefährlich und am Ende gegen den Tod kein Kraut gewachsen ist. Musikalisch begleitet wurde die Lesung im historischen Gewölbe unterm Rathaus vom Klosterdorf Zwoagsang, den Bernrieder Sängern, der Musica Burana und der Obersöcheringer Tanzlmusi.
Hospizvereinsvorsitzende Renate Dodell hatte mit rund 150 Besuchern gerechnet, über 250 drängten nach Schätzung von Bernrieds Bürgermeister Josef Steigenberger in den Sommerkeller, wo noch die letzten verfügbaren Bierbänke aus dem Lager geholt werden mussten, damit alle sitzen konnten. Den Besuchern wurden nicht nur unterhaltsame 75 Minuten geboten, sondern am Ende auch noch eine besondere Ehrung für Schwester Angela Kirchensteiner, die vor 25 Jahren den Hospizverein und die ambulante Hospizarbeit im Pfaffenwinkel mitbegründet hat und letztere bis heute von Bernried aus mit großem Engagement und viel Herzblut leitet. Renate Dodell überreichte ihr Blumen und ein Geschenk zum „silbernen Dienstjubiläum“, Josef Steigenberger gab im Beisein von Landrätin Andrea Jochner-Weiß darüber hinaus eine einstimmige Entscheidung des Gemeinderats bekannt: Schwester Angela wird neue Ehrenbürgerin von Bernried. Bislang hat nur Bernrieds Altbürgermeister Walter Eberl diese Auszeichnung erhalten.
Schwester Angela sei nicht nur das „Gesicht des Hospizvereins im Pfaffenwinkel“, in Bernried sei sie auch der Inbegriff für Hilfe im sozialen Bereich. Egal um was es gehe, sie sei jederzeit für die Sorgen und Nöte der Bürger da und engagiere sich, wo sie nur könne, so Steigenberger. Glückwünsche gab’s nach der Ehrung zuhauf für Schwester Angela. Immer wieder wurde sie umarmt, immer wieder wurde der bescheidenden und sichtlich verlegenen Ordensschwester versichert, wie sehr sie diese Ehrung verdient hat.
Für die Mitwirkenden, die bis hin zu Conny Glogger zugunsten des Hospizvereins allesamt auf ihre Gagen verzichtet hatten, gab es nach der Lesung langanhaltenden Beifall. Und für den Hospizverein, der abschließend noch bei Getränken und belegten Broten zu Gesprächen einlud, am Ende über 2000 Euro an Spenden.